Edelstahlschrauben

Was sind Edelstahlschrauben?

Edelstahlschrauben sind Schrauben aus rostfreiem Stahl und bieten aufgrund ihres hochwertigen Materials zahlreiche Vorteile: Sie sind widerstandsfähig, rostfrei, langlebig und lassen sich leicht reinigen. Damit eignen sie sich ideal für Einsatzgebiete mit starker Feuchtigkeits- und Witterungseinwirkung. Ob Garten- und Landschaftsbau, Außenfassaden oder Terrassenkonstruktionen: Schrauben aus Edelstahl, insbesondere aus der Güteklasse A4 (V4A), sind so robust, dass sie selbst in Küstengebieten mit salzhaltiger Luft standhalten.

Kein Wunder also, dass man beim Kauf von Edelstahlschrauben eine riesige Auswahl hat. Ob Edelstahlschrauben für Holz oder Blech, Sechskant- oder Stockschrauben oder Hutschrauben aus Edelstahl: Für jede Anwendung gibt es die passende Variante. Neben ihrer Funktionalität zeichnen sich Schrauben aus Edelstahl auch durch ihre ästhetische Erscheinung aus: Die glänzende, hochwertige Optik bleibt selbst bei dauerhafter Beanspruchung beständig. Daher werden häufig auch Zierschrauben aus Edelstahl gefertigt.

Rostfreie Schrauben erkennen: Die Güteklassen im Überblick

Als Edelstahl wird in der Regel legiertes Stahlmaterial bezeichnet, das durch den Zusatz von Chrom, Nickel, Molybdän und anderen Legierungselementen besonders widerstandsfähig gegen Rost ist. Das enthaltene Chrom bildet dabei die Passivierungsschicht – eine dünne, aber extrem stabile Schutzschicht auf der Oberfläche des Stahls, die sich bei Beschädigung selbst regeneriert und den darunterliegenden Stahl schützt.

Aber Achtung: Edelstahl ist nicht gleich Edelstahl! Wer rostfreie Schrauben kaufen möchte, hat die Wahl aus mehreren Stahlgruppen. „Rostfrei“ ist eigentlich nur ein Überbegriff, der viele unterschiedliche Legierungen umfasst, welche den Edelstahlschrauben ihre Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit verleihen. Diese sind in Güteklassen bzw. Stahlgruppen eingeteilt: austenitisch (A1 bis A5), martensitisch (C1, C3 und C4) und ferritisch (F1). Hier ein kurzer Überblick über die am häufigsten eingesetzten Edelstahlsorten bei Schrauben, damit Sie in Zukunft wie ein Profi rostfreie Schrauben erkennen:

  • A2: Häufigste Klasse. Gute Beständigkeit, auch im Außenbereich. Jedoch nicht für die dauerhafte Anwendung unter Wasser und nicht für salzige oder chloridhaltige Bereiche geeignet.
  • A4 (V4A): Mit Molybdän. Säure- und Salzwasserbeständig. Werden z.B. in Küstenregionen und in der Chemie- und Lebensmittelindustrie eingesetzt.
  • A5: Höchste Korrosionsbeständigkeit. Säurefest, wird in industriellen Kontexten verwendet.

Schrauben aus Edelstahl im Vergleich zu anderen Schraubenmaterialien

Die meisten Schrauben bestehen aus beschichtetem Stahl oder aus Messing-, Aluminium-, Titan- oder Kupferlegierungen. Diese Materialien bieten zwar auch eine gewisse Korrosionsbeständigkeit, allerdings nicht im selben Maß wie Edelstahl. Dafür überzeugen sie in anderen Bereichen – etwa durch das geringe Gewicht oder den niedrigeren Preis.

Edelstahlschrauben vs. beschichtete Stahlschrauben

Im Gegensatz zu beschichteten Stahlschrauben, die nur durch eine äußere Beschichtung vor Rost geschützt sind, besteht die Schutzwirkung von Edelstahlschrauben aus ihrem Material selbst. Wird die Beschichtung von Stahlschrauben beschädigt, setzt schnell Rost ein. Edelstahlschrauben hingegen behalten ihre Schutzwirkung auch bei Oberflächenschäden und sind daher besonders für anspruchsvolle Umgebungen geeignet.

Edelstahlschrauben vs. Aluminiumschrauben

Aluminiumschrauben punkten durch ihr geringes Gewicht und ihre gute Korrosionsbeständigkeit, sind jedoch deutlich weicher und weniger belastbar als Edelstahlschrauben. Sie neigen außerdem zur Bildung von Oxidschichten, die die Stabilität der Verbindung beeinträchtigen können.

Edelstahlschrauben vs. Messing- und Kupferschrauben

Messing- und Kupferschreiben sind dekorativ und leitfähig, jedoch nur begrenzt korrosionsbeständig und anfällig für Grünspan. Daher werden sie vor allem in Innenräumen oder auch bei Musikinstrumenten eingesetzt. Für diejenigen, die schöne Schrauben mit hoher Stabiltät suchen, gibt es auch aus Edelstahl Zierschrauben.

Edelstahlschrauben vs. Titanschrauben

Titanschrauben bieten wie Edelstahlschrauben eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit sowie eine hohe Festigkeit – sind aber sehr teuer und schwer zu verarbeiten. Daher werden sie eher in besonderen Bereichen eingesetzt, z.B. in der Luft- und Raumfahrtechnik.

Tipps zur Montage von Edelstahlschrauben

Möchten Sie Edelstahlschrauben mit Muttern kaufen, denken Sie daran: Edelstahlschrauben und Muttern sollten immer aus dem gleichen Material bestehen. Grundsätzlich sollte Edelstahl nämlich nicht in direkten Kontakt mit unlegierten oder verzinkten Stählen kommen, da dies zur Kontaktkorrosion führen kann. Diese Korrosion entsteht, wenn unterschiedliche Metalle miteinander reagieren – besonders in feuchter Umgebung. Auch der Kontakt mit Kupfer oder Messing sollte vermieden werden. Daher gilt: Muttern, Unterlegscheiben und idealerweise auch Werkzeuge wie Schraubendreher immer aus Edelstahl verwenden, am besten vom selben Typus (d. h. A4 Schrauben mit A4 Muttern)! Bei fischer Edelstahlschrauben ist die jeweilige Stahlgruppe immer in der Produktbeschreibung angegeben.

Edelstahlschrauben von fischer

Ob Edelstahlschrauben für Holz im Innen- und Außenbereich, für die Verwendung bei Metallen wie Aluminium, Kupfer und Zink, für Kunststoffe, für Beton und Mauerwerk sowie für Glas und Keramik: Der Befestigungsspezialist fischer bietet in seinem Edelstahlschrauben-Sortiment eine vielfältige Auswahl an hochwertiken Produkten. Hier geht‘s zum Edelstahlschrauben-Sortiment von fischer!

Häufig gestellte Fragen zu Edelstahlschrauben

Sind Edelstahlschrauben nachhaltig?

Die Herstellung von Edelstahl ist recht energieintensiv und verursacht hohe CO₂-Emissionen. Allerdings wird dies durch die Langlebigkeit und hohe Recyclingfähigkeit teilweise ausgeglichen, da Edelstahl nahezu unbegrenzt wiederverwertet werden kann, ohne an Qualität zu verlieren.

Welche Edelstahlsorten gibt es?

Es gibt viele verschiedene Edelstahlsorten, die sich durch ihre chemische Zusammensetzung und Eigenschaften unterscheiden. Jede Stahlsorte hat spezifische Eigenschaften, die für bestimmte Anwendungen vorteilhaft sind. Die Auswahl der richtigen Edelstahlsorte hängt von der Verwendung und den Anforderungen an Korrosionsbeständigkeit, Festigkeit, Temperaturbeständigkeit und Verformbarkeit ab.

Die wichtigsten Edelstahlsorten sind:

  • Austenitischer Edelstahl
  • Ferritischer Edelstahl
  • Martensitische Edelstahl
  • Duplex-Edelstahl
  • Aushärtbarer Edelstahl

Was versteht man unter VA Schrauben?

VA Schrauben sind Schrauben aus rostfreiem Edelstahl, oft auch als „V2A“ oder „V4A“ bezeichnet. Die Abkürzung VA steht ursprünglich für „Versuchsausschuss“ und bezieht sich auf die Entwicklung rostfreier Edelstahlsorten beim Stahlhersteller Krupp im frühen 20. Jahrhundert. VA Schrauben sind somit ideal für Anwendungen, bei denen Eigenschaften wie Langlebigkeit und Korrosionsbeständigkeit entscheidend sind.

Wie hoch ist das Anzugsmoment bei Edelstahlschrauben?

Das Anzugsmoment für Edelstahlschrauben hängt von der Schraubengröße, der Festigkeitsklasse und der Art der Verbindung ab. Aufgrund ihrer hohen Festigkeit ist das Drehmoment von Edelstahlschrauben im Vergleich zu Schrauben aus Messing oder Aluminium deutlich höher. Sie können also besonders stark angezogen werden, ohne sich zu verformen oder zu brechen.

Sind Edelstahlschrauben magnetisch?

Edelstahlschrauben aus austenitischem Edelstahl (z.B. A2, A4) sind meist nicht oder nur schwach magnetisch, was an ihrer speziellen Materialstruktur liegt. Das macht sie ideal für Befestigungen, bei denen Magnetismus unerwünscht ist, wie z. B. in der Elektronik. Zudem ziehen sie nicht unerwünschte metallische Partikel an.

Was versteht man unter Festigkeitsklasse?

Die Festigkeitsklasse bei Schrauben gibt die mechanischen Eigenschaften, insbesondere die Zugfestigkeit und Streckgrenze, an. Sie wird durch zwei Zahlen bezeichnet, die durch einen Punkt getrennt sind , z.B. 5.8 oder 10.9. Grundsätzlich gilt: Je höher die Zahlen, desto höher die Festigkeit der Schraube.

Was hat es mit der Streckgrenze bei Schrauben auf sich?

Die Streckgrenze bei Schrauben – manchmal auch als Dehngrenze bezeichnet – ist der Punkt, an dem das Material anfängt, sich dauerhaft zu verformen, wenn es belastet wird. Bis zur Streckgrenze kann die Schraube nach der Belastung in ihre ursprüngliche Form zurückkehren. Wenn die Belastung aber größer wird und die Streckgrenze überschritten wird, dehnt sich die Schraube und bleibt dauerhaft länger, auch wenn die Belastung wieder abnimmt. Es ist also die Grenze, bis zu der die Schraube ihre Form behalten kann, ohne Schaden zu nehmen.

Was ist der Unterschied zwischen Zugfestigkeit und Streckgrenze?

Die Zugfestigkeit beschreibt die maximale Spannung, die ein Material aushalten kann, bevor es bricht. Sie ist damit ein Maß für die Festigkeit eines Materials. Eine hohe Zugfestigkeit bei Edelstahlschrauben bedeutet, dass sie starken Zugbelastungen widerstehen können, ohne zu versagen. Die Streckgrenze hingegen bezeichnet die Spannung, bei der ein Material dauerhaft plastisch verformt wird. Es kehrt nach Entlastung nicht mehr in seine ursprüngliche Form zurück. Man könnte sagen, die Streckgrenze markiert den Beginn der plastischen Verformung und liegt in der Regel unterhalb der Zugfestigkeit.

Das könnte Sie auch noch interessieren

Sie wollen sich über Sicherheitsschrauben, Justierschrauben oder Vollgewindeschrauben informieren? Kein Problem! Im großen fischer Schraubenratgeber finden Sie zahlreiche informative Berichte aus der Welt der Schrauben sowie viele Tipps zu Produkten und mehr. Schauen Sie gerne mal vorbei.

cd-green-58bb58464c-47qvg