Als Schraubenantrieb bzw. Schraubenprofil bezeichnet man den Ansatz am Schraubenkopf, der in das Werkzeug (Bit und dann Bithalter) gesteckt wird. Es gibt weit über 100 unterschiedliche Schraubenantriebe. Global gesehen sind der Schlitz-, der Kreuzschlitz- (Philips), der Pozidrive- und der Innenstern TX-Antrieb (auch Torx genannt) am weitesten verbreitet.
Eines der ältesten und bekanntesten Schraubenmodelle ist die Kreuzschlitzschraube. In privaten Haushalten ist sie der am häufigsten verwendete Schraubenantrieb. Vor ihrer Einführung war der einfache Schlitzantrieb die einzig verfügbare Schraubenart. Der Kreuzschlitz war dann eine Weiterentwicklung dieser Grundform. Eine leichtere Kraftübertragung konnte die Anwender schnell überzeugen.
Etwa 1920 kam der Philips-Antrieb auf den Markt. Im Grunde handelt es sich auch hier um einen Kreuzschlitzantrieb, allerdings mit erheblich optimiertem Drehmoment. Darüber hinaus erlaubt die Bauart des Antriebs eine automatische Zentrierung der Schrauben.
Eine Verbesserung des Philips-Antriebs hat schließlich zum Pozidrive-Antrieb geführt. Die sehr gute Kraftübertragung dieses Modells erleichtert das Arbeiten enorm. Für Verschraubungen mit normalen Anforderungen sind die Pozidrive-Schrauben im Privathaushalt die beste Wahl.
Bei einer Sechskantschraube ist der Schraubenkopf gleichzeitig auch der Antrieb. Der große Vorteil dieses Antriebs liegt darin, dass die Schraube von allen Seiten gegriffen werden kann. Somit eignet sie sich auch für die Montage an schwer zugänglichen Stellen. Die Sechskant-Schrauben kommen heute zunehmend auch als dekorative Elemente im Möbelbau zum Einsatz.
Die Bezeichnung Torx (alternativ: Innenstern TX) ist als Marke eingetragen und darf daher nur mit Zustimmung des Markeninhabers für Produkte verwendet werden. Dieser Antrieb ist eine Optimierung von Pozidrive und vor allem im professionellen Handwerk sehr beliebt.
Die Wahl des passenden Schraubenkopfes bestimmt über Funktionalität und Optik. Die einzelnen Köpfe haben unterschiedliche Funktionalitäten, Vorteile und Nachteile zu bieten.
Schraubenkopfform | Eigenschaften |
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Flachrundkopf (z.B. bei Schlossschrauben) | Dieser Schraubenkopf hat keinen separaten Antrieb, die Schraube wird mittels Durchstecken und einer Mutter befestigt. Ideal, um besonders sichere Schraubverbindungen zu schaffen, zum Beispiel an einem Spielgerät. |
Linsenkopf oder Pilzkopf | Dieser Schraubkopf ist ein wahrer Klassiker. Der Senkteil des Kopfes wird im Anbauteil versenkt und die obere Hälfte der „Linsen“- Form steht über das Anbauteil über. Diese Kopfform wird häufig wegen der Optik gewählt. Der abgerundete Kopf verringert eine mögliche Verletzungsgefahr. |
Pan-Head oder Halbrundkopf | Dieser Kopf hat eine flache Unterkopfform und wird nicht im Anbauteil versenkt, sondern ragt in voller Kopfhöhe über das Anbauteil hinaus. Diese Kopfform kommt fast immer in Verbindung mit Metallblechen oder Kunststoffanbauteilen zum Einsatz, fast nie bei Anbauteilen aus Holz. |
Senkkopf | Die Schrauben mit Senkkopf kommen in allen Formen zum Einsatz. Holzschrauben, Metallschrauben oder Spezialschrauben gibt es in dieser Ausführung. Ihr Vorteil ist, dass sich der Kopf oberflächenbündig in das Material versenken lässt. Der Senkkopf wird mit allen gängigen Antrieben von Innensechskant bis Kreuzschlitz angeboten. |
Tellerkopf | Holzschrauben haben häufig einen Tellerkopf. Für diese Schrauben benötigen Sie keine Unterlegscheiben verwenden, um eine gleichmäßige Kraftübertragung zu sichern. Die Tellerköpfe sind optisch ansprechend und werden auch deswegen gern in Holzkonstruktionen verwendet. Durch den vergrößerten Kopfdurchmesser können die Schrauben in Holz höhere Lasten als z.B. Senkkopfschrauben übertragen, da der Widerstand deutlich erhöht ist. |
Zylinderkopf | Zylinderkopfschrauben sind im Metallbau weit verbreitet. Sie lassen sich von der Seite und von oben verwenden. Ideal, um auch im industriellen Umfeld Leistungen bestmöglich zu bringen. |
Um Werkstücke sicher miteinander zu verbinden, muss die Schraube die passende Länge haben. Ist sie zu kurz, bietet sie keinen sicheren Halt. Ist sie zu lang, ragt sie aus dem Werkstück hinaus. Abhängig von der Kopfform der Schraube wird die Länge dabei jeweils etwas anders bemessen.
Beachten Sie bei der Wahl der richtigen Schraubenlänge nicht nur die Dicke des Werkstücks, sondern auch, ob Sie mit einem Dübel, einer Unterlegscheibe oder einer Mutter arbeiten.
Senkkopf: gesamte Länge vom Kopfanfang bis zur Spitze
Schraube mit aufliegendem Kopf: Unterseite des Kopfes bis zur Spitze
Der Schraubendurchmesser gibt den breitesten Gewindedurchmesser der Schraube an. Der Durchmesser der Schraube ist in vielen Bereichen relevant. Ist zum Beispiel eine Vorbohrung wichtig, wählen Sie anhand des Schraubendurchmessers die richtige Größe für den Bohrer.
Verwenden Sie Schrauben mit größerem Durchmesser, sollten Sie im Holz immer vorbohren, auch wenn das Gewinde selbstschneidend ist. Außer der Randabstand und die Holzdicke und -breite sind groß genug.
Das Angebot an Schraubenmaterialien wächst stetig. Es finden sich sowohl materialreine Arten als auch Mischarten, die mehrere Materialien verwenden. Da in der Regel aber bestimmte Voraussetzungen wie die Zugfestigkeit oder der Korrosionsschutz eine Rolle spielen, kommen einige Materialien besonders häufig zum Einsatz:
Die Festigkeitsklasse einer Schraube wird bei metrischen Schrauben aus gehärtetem Stahl durch eine Zahlenkombination von zwei Werten angegeben. Die beiden Nummern werden dabei durch einen Punkt voneinander getrennt. Die erste Zahl benennt den Indexwert der Zugfestigkeit/100. Die zweite Zahl benennt den Indexwert der Streckgrenze als Verhältniswert der Streckgrenze zur Zugfestigkeit.
Zugfestigkeit
Welche maximale Zugspannung kann das Schraubenmaterial ohne Bruch übertragen? Hierbei kann sich die Schraube bleibend verformen (verlängern). Die Einheit ist N/mm².
Streckgrenze
Benennt die Spannung in der Schraube (Einheit N/mm²), bis zu welcher diese sich elastisch verhält. D.h., nach der Belastung nimmt sie wieder ihre ursprüngliche Länge an.
Sie planen ein Bauprojekt und möchten alle Materialien rechtzeitig bestellen? Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick darüber, welche Anzahl von Schrauben Sie für diverse Verbindungsprobleme benötigen.
Um eine Terrassendiele sicher zu verschrauben, kommen in der Regel zwei Schrauben pro Diele und Kreuzungspunkt mit der Unterkonstruktion zum Einsatz. Bei besonders langen Dielen richtet sich die Anzahl außerdem nach der Menge der unterliegenden Konstruktionsbalken. Die Abstände der Balken in der Unterkonstruktion müssen also so ausgelegt sein, dass die Durchbiegung der Terrassendielen nicht zu groß wird und die Tragfähigkeit der Terrassendielen gegeben ist.
Sie erhalten die OSB-Platten im Standardmaß 2500 mm x 625 mm oder 2500 x 1250 mm. Darüber hinaus gibt es die Platten in unterschiedlichen Stärken. OSB-Platten lassen sich leicht verlegen und eignen sich unter anderem sehr gut als Dampfsperre. Werden die Platten auf eine Unterkonstruktion geschraubt, sollten die Achsabstände zwischen den Balken oder Ständern nicht mehr als 62,5 cm betragen. Manche Platten (sogenannte Verlegeplatten) haben umlaufend Nut und Feder. Wenn die Platten keine statisch tragende Funktion für die Standsicherheit des Gebäudes haben, können Sie einen pauschalen Schraubenabstand von 10 bis 15 cm auf jeder linienförmigen Kreuzung mit Balken oder Ständern der Unterkonstruktion vorsehen.
Um einen sicheren Halt für Gipskartonplatten zu garantieren, sollte der Abstand zwischen den Schrauben 25 cm nicht übersteigen. Je nachdem, wie die Unterkonstruktion aufgebaut ist, kommen also mehr oder weniger Schrauben zum Einsatz. Zur Plattenkante sollte der Abstand rund 15 mm betragen. Generell gilt: lieber zu viele Schrauben verwenden als zu wenige. Insbesondere für die Befestigung von Platten an der Decke und bei dünnen Platten.
Kaputte Schrauben lösen
Wie lassen sich kaputte Schrauben lösen?
Ist der Schraubenantrieb verschlissen, macht es das schwer, eine Schraube zu lösen. Mit ein paar einfachen Tricks können Sie aber auch festsitzende Schrauben demontieren:
Schrauben ohne Vorbohren
Geht Schrauben ohne Vorbohren?
Ob das Schrauben ohne Vorbohren möglich ist, hängt von vielen Faktoren ab. Unter anderem eignet sich nicht jedes Gewinde dazu. Ist eine Holzschraube nicht mit einem selbst schneidenden Gewinde ausgestattet, kommen Sie um das Vorbohren nicht herum. Insbesondere dann, wenn das Holz recht dünn ist und Sie randnah mit einer dickeren Schraube arbeiten. Die Spaltgefahr ist sonst zu hoch.
In Beton muss immer vorgebohrt werden, in Metall fast immer. Lediglich dünnes Blech und Kunststoff können sehr gut mit den passenden Spezialschrauben auch ohne Vorbohrung bearbeitet werden. Werden Schrauben mit Bohrspitze eingesetzt, dann kann auch in etwas dickeres Blech ohne vorzubohren eingeschraubt werden.
Schrauben entrosten
Wie lassen sich Schrauben entrosten?
Ist es zur Rostbildung an einer Schraube gekommen, gibt es diverse Wege, den Rost wieder zu lösen. Besonders einfach geht das mit speziellen Rostumwandlern. Diese chemischen Mittel stehen als Gel, Paste oder Sprühmittel zur Verfügung. Abhängig davon, wie schwer der Rostbefall ist, eignen sich die chemischen Entroster sehr gut für große und kleine Flächen. Ist eine kleine Schraube aus Metall von Rost befallen, kann oft ein altes Hausmittel helfen: einfach die Oberfläche mit Essig oder Zitronensäure bearbeiten.
Um möglichst ohne viel Arbeitsaufwand große Mengen Rost zu lösen, ist die Elektrolyse eine gute Methode. Dafür füllen Sie einen Plastikeimer mit Wasser und fügen pro Liter vier Esslöffel Natron hinzu. Verwenden Sie als Anode ein Stück Stahl. Für die Opferanode nutzen Sie ein magnetisches Materialstück, das sich im Wasser befindet. Dann den positiven Pol eines Ladegerätes an die Opferanode und den anderen Pol an eine rostfreie Stelle des zu bearbeitenden Metallstücks anschließen und im Wasser versenken. Es kann bis zu 24 Stunden dauern, bis der Rost komplett gelöst ist.